Immer wenn es schwierig wird, ist meine erste Strategie: Rückzug. Erstmal schauen, was los ist, überlegen, viel allein sein, die Stille suchen. Andere probieren aus, tun etwas, fragen jemanden, bitten gar um Hilfe. Ich verkrieche mich erstmal und warte, ob es vielleicht besser wird. Ich weiß, das nützt nicht viel, aber so bin ich eben. Es dauert, bis ich losgehe. Manches Problem hat sich dann wirklich inzwischen gelöst. Oder es ergeben sich Dinge, weil ich jemandem erzählt habe, worauf ich warte, Gelegenheiten, die ich nicht gefunden hätte, wenn ich gleich losgerannt wäre. Es hat eben immer alles zwei Seiten - mindestens. Der gute alte Ratschlag "Abwarten und Tee trinken!" hat manchmal durchaus seine Berechtigung. Und Rückzug von der Außenwelt kann auch bedeuten, dass im Inneren ungeahnte Schätze gehoben werden. Solange der Weg immer wieder nach außen zurück führt, besteht wohl kein Grund zur Besorgnis.